Bildschirmfoto 2019-05-05 um 16.42.19.png

Informationen

Informationen
Zum Thema Neuweltkameliden findest du hier wichtige Informationen bezüglich Haltung, Umgang, Zucht usw.

Geschichte und Ursprung

Das Llama ist eine Spezies der Gattung Lama ( geschrieben mit einem "L") und gehört zur Familie der Kameliden. Der Ursprung des Llama (Lama) liegt in Nordamerika und geht auf ungefähr 12 Millionen Jahre zurück. Vor 4 Millionen Jahren verschwanden diese Tiere, manche Richtung Norden über die Beringstraße in den mittleren Osten, wo sie sich zum einhöckrigen Dromedar und zum zweihöckrigen asiatischen Bactrian-Kamel entwickelten. Andere begaben sich nach Süden über die Panama-Landbrücke, um sich später zum südamerikanischen Lama zu entwickeln, hauptsächlich in den argentinischen, chilenischen, bolivianischen und den peruanischen Anden. Es gibt 4 verschiedene Arten in der Familie der Lamas; Llamas und Alpakas wurden vor etwa 6.300 Jahren gezähmt, das Vikuna ( vi KOON yah), sowie das Guanaco ( guwah NAHK oh ) sind Wildtiere. Mit dem Ende der Eiszeit, vor 10.000 - 12.000 Jahren, waren die Kameliden in Nordamerika ausgestorben. Bei allen Lama-Arten fand das Fleisch als Nahrungsmittel, die Haut als Kleidung und der Dung als Brennstoff Verwendung. Die Wolle wurde zu Kleidung und Textilien verarbeitet. Manche Wollprodukte gehen sogar bis auf 500 v. Chr. zurück. Im Königreich der Inkas waren Llamas von unermeßlicher Wichtigkeit im Handelsgeschehen. Ebenso spielten sie eine große Rolle bei den religiösen Zeremonien der Inkastämme. Alpakas sind hauptsächlich zur Woll- und Fleischproduktion gezüchtet worden. Von Zeit zu Zeit wurden Guanaco - und Vikunaherden in Korrale getrieben, um sie zu scheren oder zu schlachten. Die feine, weiche Wolle der Vikunas war nur Inkakönigen vorbehalten. Jeder andere der beim Tragen von Vikunakleidung erwischt wurde, bezahlte dies mit seinem Leben. Llamas wurden in Nordamerika um 1870 wiederum in Zoos und privaten Tierparks gehalten. Um 1930 zählte man wieder ca. 400 Lamas und Guanacos, und heute sind es bereits 123.000 Llamas und 15.000 Alpacas.

ANATOMISCHER AUFBAU

Von den anatomischen Merkmalen her sind sich alle 4 Lama-Arten sehr ähnlich. Sie besitzen 3 Mägen und sind Wiederkäuer. Die Tiere sind Schwielensohler mit je 2 Zehen und harten Nägeln, welche in bestimmten Zeitabständen geschnitten werden müssen. Wegen ihrer weich gepolsterten Füße eignen sie sich besonders gut als Packtiere. Sie haben im Oberkiefer keine Zähne, sondern eine Gaumenplatte, und ihre Oberlippe ist vorne gespaltene. Erwachsene Hengste verfügen über scharfe Kampfzähne. Ihre Hauptverteidigung ist Flucht, Schlagen oder Beißen. Auch Spucken ist ein Teil der Verteidigung sowie ein Zeichen von Aggression und Dominanz. Für ihre "Körper-sprache" verwenden sie Ohren, Kopf, Hals und Schwanzposition kombiniert mit verbaler Sprache. Stimmenmäßig gibt es mehrere Variationen. Da ist auf der einen Seite das genußvolle "Hummm" , vergleichbar mit dem "Muh" der Kuh, zum anderen ein helles Wiehern, ein Alarmsignal! Wenn ein männliches Tier einem weiblichen hinterherjagt, zwecks möglicher Begattung, macht es einen orgelnden Ton. Weiters bekommt man noch schreiende und schnarchende Laute zu Gehör. Die Tiere lieben es besonders, im Sand zu baden, um ihr Haarkleid sauber zu halten. Sie verstreuen ihren Kot nicht über die ganze Weide, sondern nur an bestimmten Plätzen. Llama-Babies bezeichnet man als die niedlichsten im Königreich der Tiere.

Lamaarten

Lama

Lama.jpg

Ihre durchschnittliche Widerristhöhe beträgt 110 cm und sie erreichen ein Gewicht von 125 - 225 kg und werden 15 - 25 Jahre alt. Die Farbe des Felles reicht von einigen Braunschattierungen über weiß und schwarz und kann einfärbig, getigert oder gefleckt sein. Bei einem 2-jährigen Tier kann das Vlies 10 - 30 cm lang sein. Der Grannenhaaranteil ist von 0 - 20 %. Llamas sind intelligent, feinfühlig und gut trainierbar. Zu engen Kontakt lieben sie nicht.

Alpakas

Alpaka Atacama

Ihre Größe beträgt knapp 100 cm, das Gewicht 66 - 80 kg und wie das Llama gibt es sie in mehreren Farbkonstellationen. Sie werden hauptsächlich wegen ihrer feinen Wolle gehalten und können 2 -3 kg pro Jahr produzieren.

Guanacos

Guanaco.jpg

Die Größe beträgt ungefähr 105 cm und das Gewicht 110 -120 kg. An Bauch und Hals sind sie weiß, das Gesicht ist grau, der übrige Körper ist bräunlich. Die Länge der Wolle beträgt 7 - 10 cm.sind etwas feingliedriger als Llamas oder Alpakas.

Vicunas

vicuna.jpg

Die Durchschnittshöhe beim ausgewachsenen Vicuna liegt bei 90 cm und es erreicht dabei ein Gewicht von 55 - 60 kg. Die Länge der Wolle liegt bei nur 2 -6 cm, gehört aber zur feinsten der Welt. Das Vicuna ist das grazilste der südamerikanischen Kameliden und gehört zu den gefährdeten Arten.

Futter

futter.jpg

Ein erwachsenes Llama ist ein modifizierter Wiederkäuer, das heißt, es kaut das Futter nochmals, hat aber eine etwas andere Magen-anatomie als herkömmliche Wiederkäuer. Es ist ein sehr effizienter Futterverwerter und daher ein für seine Größe relativ günstig zu haltendes Tier. Wasser ist besonders wichtig für Ihr Llama, es sollte immer genug frisches, sauberes Wasser vorhanden sein. Ein gesundes Llama trinkt 4 -10 Liter Wasser pro Tag, wobei der Verbrauch bei körperlicher Belastung oder großer Hitze noch steigen kann. Erhält ein Llama zu wenig Wasser, sinkt gleichzeitig die Futteraufnahme, was zur Folge hat, daß das Tier rundum in einer schlechten Verfassung ist. Auch qualitativ schlechtes Wasser kann zu Problemen führen. Wieviel Energie ein Llama hat, hängt davon ab, wieviel Kohlehydrate, Fett und Protein ihm zur Verfügung stehen. Vermeide, den Tieren staubiges oder verdorbenes Heu zu füttern! Durchschnittlich frißt ein 150 kg schweres Llama 3 kg Heu oder Gras pro Tag. Der Proteinbedarf beträgt beim erwachsenen Tier etwa 8 -10 %, bei trächtigen Stuten 12 -14 % und bei Fohlen rund 16 %. Zum Vergleich: Heu oder Gras bringen es auf rund 7 % - 10 %, Alfaalfaheu auf 16 % Protein. Um ganz sicher zu gehen müßte man es im Labor testen lassen. Um Hitzestress bei heißen Temperaturen zu vermeiden, sollte man die Proteinzufuhr absenken, bei Kälte ist das Gegenteil der Fall.

Wichtige Mineralstoffe sind neben Salz auch Kalzium, Zink, Phosphor und Selen. Zu Kupfer ist die Toleranz sehr klein. Salz sollte jederzeit zur Verfügung stehen. Eine Kalzium- Phosphorration sollte 1 zu 1 bis 2 zu 1 sein und bei Trächtigkeit und Wachstum ansteigen. Selenmangel kann Muskelkrankheiten hervorrufen, das Herz miteingeschlossen Vitamine braucht ein Llama nur in geringen Mengen, hauptsächlich Vitamin A, weiters noch D, E und K. Vitamin A wird mittels Injektion, oral oder durch Umstellung auf besseres Futter verabreicht. Genügend Vitamin A ist speziell bei Trächtigkeit sowie schnellem Wachstum sehr wichtig. Das Neugeborene hat einen sehr niedrigen Vitamin A-Wert, jedoch ist Kolostralmilch reich an Vitamin A, und Milch an sich hat viel Vitamin D und E. Richtige Fütterung ist auch ein Garant für gute Wollqualität. Wegen ihres dichten Haarkleides ist es oft schwierig, Gewicht und Fitneß festzustellen. Zuwenig Gewicht ist oft ein Zeichen für Krankheit, speziell bei Neugeborenen. Normal ist, wenn man durch das Haarkleid die Rippen gut spürt, spürt man sie nicht, ist das Llama zu dick. Die Innenseiten der Ober-schenkel sind nicht behaart und daher gut sichtbar. Wenn diese beim Gehen wackeln, ist das Llama ebenfalls zu fett. Das Brustbein sollte zwischen den Vorderbeinen gut fühlbar sein doch nicht zu weich sein. Wenn man mit der Hand über den Rücken fährt, und knapp hinter dem Widerrist keine Knochen fühlt, ist es zu dick. Kann man jedoch über den ganzen Rücken die Knochen spüren, ist das Llama eher untergewichtig. Fette Tiere haben öfter Geburtsprobleme und produzieren schlechtere Milch.

Geburt

DIE GEBURT

WhatsApp Image 2019-07-12 at 12.32.14.jpeg

Llamas gebären normalerweise am Tag. Die Geburt einleiten dauert an die 2 -3 Stunden, die Geburt selbst 8 -24 Minuten, nachdem das Junge zu sehen ist. Normalerweise kommen zuerst die Vorderbeine, der Kopf und dann der Rest. Üblicherweise steht die Stute aufrecht und das Fohlen fällt zu Boden. Die Mutter leckt ihr Baby nicht ab, steht aber schützend an seiner Seite. Die Nachgeburt sollte kurz danach kommen. Der Uterus braucht nur eine Pause, bereits 10 bis 15 Tage nach dem Abfohlen läßt die Stute einen Hengst wieder an sich heran.

DIE PFLEGE DES NEUGEBORENEN

20160816_073503.jpg

Der Charakter der Mutter ist bei Handlungen nach der Geburt zu berücksichtigen. Manche Mütter werden aggressiv, wenn man dem Fohlen zu nahe kommt oder wenn sie von der Herde getrennt werden. Trotzdem sollte versucht werden, die Membrane um die Nüstern des Babys zu entfernen, um richtiges Atmen zu ermöglichen. Wenn es kalt ist, sollte man es abtrocknen. Der Nabel sollte desinfiziert werden. Weiters sollte es gewogen werden. Es ist enorm wichtig, daß es innerhalb von 1 bis 2 Stunden bei der Mutter trinkt, 24 Stunden nach der Geburt sollte es 10 % seines Eigengewichtes bekommen haben. Kolstralmilch beinhaltet die Antikörper, die es so dringend braucht. Der Milchfluß sollte gecheckt und der Pfropfen an den Zitzen entfernt werden. Man kann davon ausgehen, daß ein Baby, das saugt und regelmäßig Urin und Kot absetzt, ein gesundes Baby ist.

Management


IDENTIFIKATION

Mikrochip oder Tatoo ist die gängigste Art der Kennzeichnung bei Lamas. Der Mikrochip wird mittels Spender implantiert und mittels Micro-chip-Lesegerät kontrolliert.

HERDENMANAGEMENT

Die Ecksteine eines jeden Herdenmanagements sind einmal fort-laufende, genaue Aufzeichnungen. Dazu gehört Liste mit Impfungen sowie Entwurmungen. Weil Llamas ausgesprochen soziale Kreaturen sind, kann die Aufteilung der Herde sehr heikel sein. Die Hauptherde kann aus Stuten mit ihren Jungen bestehen, ein Hengst kann in der Herde zwecks Fortpflanzung gehalten werden. Es ist nicht ratsam, einen Hengst oder Junghengst zusammen mit einer kurz vor dem Abfohlen stehenden Stute zu halten, da der Geburtsvorgang den Hengst zum Decken animieren könnte und dieses eine Gefahr für das Neugeborene darstellen könnte. Fohlen, die entwöhnt werden sollen, sollen mindestens für einen Monat von der Mutter getrennt werden, und zwar in einem Alter von ca.7 Monaten, je nach Verfassung der Stute und des Fohlens. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Entwöhnung ist: Mutter und Fohlen so zu halten, daß sie einander weder sehen noch hören können. Junghengste im Alter von 8 - 24 Monaten werden oft separat gehalten, da sie sonst die Stuten im Spiel bespringen und daher das ganze Zuchtprogramm durcheinanderbringen. Auch sollten Junghengste von erwachsenen Hengsten mit mehr als einem Zaun von einander getrennt werden, da sie sonst einen Angriff provozieren. Kastrierte Tiere können normalerweise ohne Probleme gemeinsam gehalten werden. Züchter lassen meist alle Hengste, welche sie zur Zucht nicht brauchen, kastrieren. Dies kann ab einem Alter von zwei Jahren geschehen. Geschieht es früher, kann das Wachstum beein-trächtigt sein. Abhängig vom Temperament kann ein Wallach in der Hauptherde gehalten werden. Erwachsene Hengste, welche getrennt von den Stuten leben, kommen oft sehr gut miteinander aus, kommt jedoch eine Stute in ihre Nähe, können sie sehr aggressiv gegeneinander vorgehen, und wenn man nichts dagegen unternimmt, können ernste Schäden an Tieren und Anlage daraus resultieren. Es ist jedem selbst überlassen, durch gezieltes Beobachten für sich und seinen Betrieb das ideale Herden-management zu entdecken. Der ideale Weg. ein Llama einzufangen, ist es mit ein paar anderen in eine kleine Koppel zu treiben, wo kein Entrinnen möglich ist. Auf einem großen Feld werden mehrere Personen benötigt. Sie können darauf trainiert werden, herzukommen, sobald man ihren Namen ruft. Es ist hilfreich, die Tiere in der Fangkoppel zu füttern, damit sie lieber hineingehen. Die meisten Llamas verhalten sich friedlich, wenn man ihnen nur ein paar Sekunden Zeit gibt, sich auf die neue Situation einzustellen. Man sollte darauf achten, daß das Halfter richtig sitzt, und zwar sollte das Nasenband nicht am weichen Teil der Nase plaziert sein, sondern nahe an den Augen, nur so ist ein Sitz auf den darunterliegenden Knochen gewährleistet. Bild Da Llamas äußerst reinlich sind, verrichten sie ihr Geschäft meistens an derselben Stelle. Nach dem Düngen sollte einige Monate lang nicht beweidet werden. Giftige Pflanzen und andere gefährliche Gegen-stände müssen entfernt werden.

Haltung

UMZÄUNUNG

Diese hängt sehr von der Größe und Zusammensetzung der Herde ab. Bei einem deckfähigen Hengst sollte man einen hohen Zaun anbringen, da er sich bemühen wird, zu den Stuten zu gelangen, oder sein Revier verteidigt. Normalerweise respektieren die Tiere einen Maschendrahtzaun. Die Höhe sollte 100 - 120 cm betragen, die einzelnen Felder sollten nicht viel größer als 12 mal 12 cm sein, da sie sonst Beine und Kopf durch die Öffnungen stecken. Es ist besser, gleich einen stabilen Zaun zu errichten, als später andauernd an einer nicht funktionierender Umzäunung herumzuflicken. Weiters kann man Holzzäune verwenden, allerdings besteht die Gefahr, daß Hunde hinein- oder Fohlen hinauskommen. Stacheldraht sollte man möglichst vermeiden.


UNTERSTAND

Llamas brauchen Schutz vor rauhen Witterungsbedingungen. Schatten im Sommer, Schutz vor Wind, Regen, Schnee und Kälte im Winter. Falls die Temperatur für längere Zeit unter 15° Celsius sinkt, sollte bei einer Geburt ein geschützter Platz vorhanden sein. Es hat Fälle gegeben, wo dem Neugeborenen die Ohren abgefroren sind. Bei Nicht-vorhandensein einer Heizung sollte eine Wärmelampe verwendet werden, jedoch in ausreichender Höhe montiert, um Verbrennungen auszuschließen. Man sollte den Stall so gestalten, daß man die Möglichkeit hat, eine abfohlende Stute oder Ähnliches beobachten zu können, grundsätzlich sollte aber jedes Tier kommen und gehen können, wann es will.


Gesundheit

GESUNDHEIT UND IMPFUNG

Täglich die Herde checken, Beobachtung ist der beste Weg, eine beginnende Krankheit zu erkennen. Vergewissere Dich, daß Dein Llama täglich frißt, prüfe das Aussehen des Vlieses und kontrolliere ob es ausgeht. Schau, ob die Ohren schlapp sind, und taste den Rücken ab, bezüglich Gewichtsverlustes. Lahmen oder Nicht-Aufstehen Wollen kann auch Krankheit bedeuten. Weitere Anzeichen sind schiefe Kopfhaltung, Schütteln, Tränen der Augen und andere ungewöhnliche Verhaltensweisen. Keines dieser Dinge muß eine Katastrophe bedeuten, es ist jedoch ratsam, das Llama gut zu beobachten und sich mit dem Tierarzt zu besprechen. Wie bei anderen Tierarten auch sollte Augenmerk auf Entwurmung, richtige Ernährung und Sauberkeit gelegt werden. Llamas sind auch auf Infektionskrankheiten anfällig. Mittels Impfungen kann man Vorsorge treffen. Zecken sind bei Llamas eher ungewöhnlich, man sollte die Tiere aber untersuchen, wenn man sich in einem Zeckengebiet befindet. Wenn man sich an all dies hält, sind Llamas relativ gesunde und widerstandsfähige Tiere.

KAMPFZÄHNE

Bei männlichen Tieren wachsen im Alter von etwa 2 ½ Jahren Kampf-zähne, welche sehr scharf sind und im Kampf viele Verletzungen an Ohren, Hals, Beinen und im Genitalbereich hervorrufen können. Es ist deshalb wichtig, sie zu entfernen, was nicht besonders schwer ist, jedoch sollte man´s sich beim ersten Mal vom Tierarzt zeigen lassen. Zu zweit geht die Prozedur um vieles leichter. Bei manchen Tieren wachsen die 6 Kampfzähne alle zu einem anderen Zeitpunkt, deshalb Bild ist nach einigen Monaten eine nochmalige Überprüfung notwendig, um scharfe Spitzen und nachwachsende Stummel nachzuschneiden. Weibliche Tiere haben nur sehr kurze Kampfzähne, und sie benutzen sie auch äußerst selten. Bei Wallachen gibt es kurze oder lange, es hängt davon ab, wann die Kastration stattgefunden hat.


ZEHENNÄGEL

Llamas sind nicht mit harten Hufen ausgestattet, weshalb sie sich ob ihrer Eleganz besonders gut für den Einsatz als Packtiere eignen. Sie haben Zehennägel an der Spitze ihrer Schwielen, und diese Nägel können sehr, sehr lang werden! Dies kann sich zum Problem entwickeln, wenn sich die Tiere permanent auf schlammigem Boden oder im Schnee aufhalten. Schau den Llamas regelmäßig auf die Füße und schneide, wenn notwendig, die Nägel.

BÜRSTEN UND WASCHEN

Das Llama zu bürsten ist ein wunderbarer Weg, um mit der Desensibilisierung zu beginnen, und eine Methode für das Sammeln des wertvollen Vlieses. Es macht durch den Bürstvorgang sowohl eine neue und vielleicht furchteinflößende Erfahrung, aber gleichzeitig merkt es auch, daß ihm nichts passiert und es Dir vertrauen kann. Der Rücken, die Flanken und die Unterseite sind die am meisten zu beachtenden Stellen. Benutzt Du einen "Blower", achte darauf, daß er weit genug vom Körper entfernt ist, um ein Verfilzen des Vlieses zu verhindern, und arbeite von unten nach oben.

Zucht

ZUCHT UND NACHZUCHT

Llamas können auch für die Zucht gehalten werden Es herrscht großes Interesse an diesem wachsenden Geschäftszweig. Die Haltung von Zuchttieren hat sich zu profitablen Investitionen entwickelt Llamas sind einzigartig in ihren reproduktiven Strategien. Sie haben keinen regulären Zyklus wie die meisten Tierarten. Weibliche Llamas werden im Alter von 12 - 14 Monaten geschlechtsreif, aber nur wenn ein Hengst hinzukommt, wird ein Ei produziert und die Stute bekommt ihren Zyklus. Die Geschlechtsreife bei Hengsten tritt mit 2 -3 Jahren ein. Während des Deckens bringt er die Stute dazu, sich hinzulegen. Das Ganze dauert zwischen 15 und 40 Minuten und wird 2 - 3 mal am Tag wiederholt. Das Hormon Progesteron wird produziert, wodurch eine Trächtigkeit erst zustande kommt. Dieses Hormon wandert 2 - 3 Tage danach ins Blut. Hoher Progesterongehalt veranlasst die Stute, den Hengst zu verspucken; sie will damit andeuten, daß sie nicht nochmals gedeckt werden möchte. Falls sie nicht trächtig ist, wird der Progesterongehalt nach ca. 11 Tagen zurückgehen, und alles beginnt von neuem. Ist nach 21 Tagen Progesteron im Blut, ist die Stute trächtig.

TRAGZEIT

Llamas tragen 342 bis 350 Tage und sollten regelmäßig gecheckt werden. Ein Bluttest kann darüber Auskunft geben, ob die Stute auch wirklich trächtig ist, und Ultraschall kann bereits nach 12 - 14 Tagen angewendet werden. Nach 45 Tagen kann ein rektaler Eingriff getätigt werden, wovon aber wegen der Infektionsgefahr abzuraten ist.